Ein schöner neuer Bericht aus den Westfälischen Nachrichten:

Ascheberg – Malen? Kann ich nicht! – Falsch gedacht, wie 29 Teilnehmer eines Kukaduh-Kurses erfuhren.

Von Nicole Klein-Weiland

Die Anleitung ist eigentlich ganz simpel: Quadrat plus Quadrat gleich Kunstwerk. „Ich wollte ein Malsystem für alle Menschen erfinden, nicht nur für die, die Perspektive, Proportionen und Raum richtig darstellen können“, erklärt Quadratologo-Erfinder Manuel Franke. Doch zunächst stieß er damit auf große Skepsis und wurde ob der Einfachheit seines Systems belächelt. Inzwischen hat ihm der Erfolg Recht gegeben: „Es gibt inzwischen Millionen von Quadratologo-Bildern in der ganzen Welt“, freut sich der Münsteraner. Auch in Ascheberg stößt das Malsystem auf reges Interesse. Bereits zum zweiten Mal nach 2013 lud der Kunst- und Kulturverein „Kukaduh“ zum gemeinsamen Pinseln ein. 29 Teilnehmer waren dazu am Samstag in die Räume der Profilschule gekommen.

Beim Malen zeigt sich: Die Sprache der Farben ist international. Denn die sieben Flüchtlinge, die der „Kukaduh“ zum Kursus eingeladen hatte, verstehen auch ohne große Erklärung, was sie mit Pinsel, Farben und Leinwand anfangen können. Ein Blick zum Nachbartisch reicht, um zu begreifen, wie es geht: Der Quadratologo-Rahmen wird mit drei homogenen Acylfarben unter Beimischung von Weiß Quadrat für Quadrat ausgemalt. Durch diese Einteilung entstehen viele kleine Kästchen, für die es zig Möglichkeiten im Farbenspektrum gibt. „Der Pinsel wandert von Farbe zu Farbe und wird zwischendurch nicht gereinigt“, erklärt Franke. So ergeben sich immer neue unberechenbare, aber harmonische Nuancen einer Farbfamilie und kein Quadrat gleicht dem anderen. Zudem sind die verwendeten Farben selbstklebend und können am Ende mit Perlen, Glitzer oder kleinen Figuren versehen werden. Eine Möglichkeit, die insbesondere die jüngsten Teilnehmer des Kurses gerne nutzen und ihre Bilder mit kleinen Raupen, Marienkäfern oder Schmetterlingen schmücken.

Eine frühlingshafte Vorlage, die Manuel Franke als Modell mitgebracht hat, hat es Claudia Geiger angetan. Sie besucht mit ihren Söhnen Jakob und Johannes den Malkurs, hat sichtlich Spaß beim Malen, und auch die Jungen pinseln eifrig in Grün und Blau drauflos. „Sie meckern nicht und machen was Sinnvolles“, freut sich ihre Mutter.

Yvonne Redeker aus Ottmarsbocholt hat bereits mehrere Quadratologo-Bilder gemalt. Sie ist diesmal mit Ehemann und Sohn gekommen, um sie von dem Malsystem zu überzeugen: „Meine Bilder hängen schon, aber irgendwie fehlten noch ein paar“, erklärt sie. Das wird sich nun ändern. Denn innerhalb kurzer Zeit entstehen im „Quadratologo“-Kursus individuelle Kunstwerke, jedes sieht komplett anders aus und so mancher Teilnehmer ist am Ende völlig überrascht von seiner eigenen Kreativität.

zum Bericht der WN